Endoskopie - Kapselendoskopie
Die Kapselendoskopie ist eine Technologie, mit der ist es möglich ist, den Dünndarm über seine gesamte Länge einzusehen. Der Dünndarm ist mittels Magen- oder Darmspiegelung nur zu einem Bruchteil einsehbar.
Bei der Kapselendoskopie wird eine schluckbare Videokapsel benutzt, die etwas größer ist als eine gängige Vitaminkapsel, und welche Batterien, einen Sender, eine Lichtquelle sowie eine Chip-Kamera enthält. Sie wird durch die natürliche Darmbewegung durch den Darm bewegt. Während der gut 8-stündigen Aufzeichnungszeit sendet die Kapsel Bilder mit einer Frequenz von 2-6/sec über auf den Bauch aufgeklebte Elektroden an ein Aufzeichnungsgerät. Die so aufgezeichneten ca. 55.000 Bilder werden später durch ein spezielles Computerprogramm als Einzelbild oder Film dargestellt. Die Auswertung erfolgt durch einen endoskopisch erfahrenen Arzt und dauert, abhängig vom Schwierigkeitsgrad, etwa 2 Stunden. Auffällige Befunde können durch eine Lokalisationsfunktion einer bestimmten Position zugeordnet werden.
Während der Untersuchung kann sich der Patient völlig frei bewegen. Die Kapsel wird auf natürlichem Wege über den Darm ausgeschieden und nicht wieder verwendet.
Das Haupteinsatzgebiet der Kapselendoskopie ist die Blutarmut unklarer Herkunft. Ziel ist es, eine mögliche Blutungsquelle im Dünndarm zu finden, nachdem in der Magen- und Darmspiegelung keine Blutungsquelle gefunden wurde.
Ausschließlich in dieser Situation übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten der Untersuchung.
Zunehmend wird diese Kapseluntersuchung auch zur Diagnostik von chronisch-entzündlichen Veränderungen im Dünndarm, wie sie z. B. bei Morbus Crohn vorkommen, eingesetzt. In diesem Fall muss zuvor die Kostenübernahmebewilligung bei der Krankenkasse eingeholt werden.