Endoskopie - Magenspiegelung
Die Magenspiegelung (medizinisch auch Gastroskopie oder Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) genannt) ist eine Untersuchungsmethode, mit der man das Innere der Speiseröhre (Ösophagus), des Magens (Gaster) und des Zwölffingerdarms (Duodenum) detailliert einsehen kann.
Das Endoskop (ein optisches Gerät zum Ausspiegeln von Körperhöhlen) ist ein 9-10mm dickes, schlauchartiges, flexibles Gerät, welches über den Mund vorgeschoben wird. Die Gerätespitze kann unter Sicht in alle Richtungen bewegt werden. Über eine hier befindliche Optik ist es möglich, die Schleimhaut in allen Abschnitten zu betrachten. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert ca. 3-5 Minuten. Standardmäßig wird die Untersuchung in einer tiefen Sedierung (tiefer Schlaf) durchgeführt, auf Wunsch ist aber auch nur eine Rachenbetäubung möglich.
Während der Untersuchung können auch kleine Gewebeproben aus krankheitsverdächtigen Bereichen entnommen werden, welche feingeweblich untersucht werden. Die Testung auf Helicobacter pylori-Bakterien, den Verursachern von Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren, erfolgt ebenfalls aus kleinen Gewebeproben.
Während der Magenspiegelung können außerdem größere, auffällige Gewebebereiche entfernt werden oder Polypen (in der Regel gutartige Geschwülste der Magenschleimhaut) mittels einer Schlinge abgetragen werden.
Akute Blutungen aus Geschwüren im Magen oder im Zwölffingerdarm können im Notfall durch Unterspritzung oder Abklemmung des blutenden Gefäßes ebenso gestillt werden wie Blutungen aus Krampfadern in der Speiseröhre mittels Gummiband-„Abbindung“ (Ligatur).
Eine Gastroskopie empfiehlt sich bei anhaltenden (Ober-)Bauchbeschwerden, wiederkehrendem Sodbrennen, Schluckbeschwerden, unklaren Durchfällen, unklarem Gewichtsverlust, Blutarmut und bei Verdacht auf ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür. Je nach Befund können regelmäßige Kontroll-Gastroskopien erforderlich sein.